Die große Fensterfront des Klemens öffnet sich zur Fußgängerzone hin – wer hier sitzt, hat beste Sicht auf das geschäftige Treiben der Innenstadt. Der Hauptbahnhof ist fußläufig in wenigen Minuten erreichbar, ebenso wie Bushaltestellen, Parkhäuser und Fahrradparkplätze. Gleichzeitig sorgt der Platz vor dem Stadthaus, gesäumt von Bäumen und modernen Skulpturen, für einen Hauch von Weite inmitten des engen mittelalterlichen Stadtgefüges.
In unmittelbarer Nachbarschaft liegen Sehenswürdigkeiten wie die barocke Clemenskirche und der historische Roggenmarkt. Gerade bei gutem Wetter wirkt die Umgebung fast mediterran – Menschen sitzen draußen, die Stadt klingt lebendig, und irgendwo spielt oft jemand Straßenmusik. Für Gäste des Klemens bedeutet das: Hier genießt man nicht nur gutes Essen, sondern wird auch automatisch Teil der Münsteraner Innenstadt-Atmosphäre – zentral, offen, unverwechselbar.
Das Restaurant war schon gut gefüllt, es war etwa 18 Uhr, dennoch fanden wir spontan einen Platz im Außenbereich. Dieser war aufgrund des herrlichen Wetters auch unsere bevorzugte Wahl. Hier kann man das Treiben der Menschen in der Fußgängerzone gut beobachten. Die Atmosphäre ist wirklich herrlich an diesem Restaurant. Die Speisekarte lag schon auf dem Tisch, an dem wir Platz nahmen. Mir fielen sofort die Schnitzel- und Burgergerichte ins Auge. Während wir noch auf der Karte schauten, fragte uns die freundliche Kellnerin auch schon nach unseren Getränkewünschen. Wir orderten passend zum Biergartenwetter zwei große Pils.
Lena entschied sich auf der Speisekarte für die mit Hähnchen und Käse überbackenen Rösti „Berner Art“. Ich nahm – langweilig wie ich beim Essen bin – mal wieder das Schnitzel mit Champignonrahmsauce und Pommes mit Majo. Zudem wählten wir noch als Beilage den Flammkuchen „Mediterran“ für uns beide, da wir großen Hunger verspürten.
Die Gerichte wurden zeitnah, nach wenigen Minuten, lecker angerichtet serviert. Bisher konnten wir nichts beanstanden. Auch qualitativ war alles in Ordnung und schmeckte – mit einer Ausnahme: Die Mayonnaise, die zu den Pommes serviert wird, ist aus meiner Sicht wirklich ekelig. Das ist natürlich Geschmackssache. Ich habe darauf verzichtet, mein Bauch wird’s mir danken. Ansonsten war alles lecker – nicht überragend, aber lecker. Vor allem bei der Champignonrahmsauce wäre Luft nach oben. Sie schmeckt zwar, wirkt aber wie Standard oder 08/15 – nichts zu kritisieren, aber halt auch nicht lobend hervorzuheben. Hervorzuheben war allerdings der Flammkuchen, der wirklich gut war. Auch Lena war mit ihrem originellen Gericht zufrieden. Insgesamt können wir sagen, dass man im Clemens solide speisen kann – und vor allem die Lage hervorsticht. Wir können es bedenkenlos weiterempfehlen.
Wer es deftig mag, greift zum Schnitzel, das es in verschiedenen Varianten gibt: klassisch paniert, wahlweise mit Bratkartoffeln oder Pommes, und auf Wunsch sogar mit einem frischen Spiegelei obendrauf. Die Portionen sind großzügig, das Fleisch zart, die Panade goldgelb gebraten – genau so, wie man es sich wünscht, wenn man in der Mittagspause oder am Wochenende eine herzhafte Mahlzeit sucht. Vegetarier kommen übrigens ebenfalls auf ihre Kosten, denn das Schnitzel wird auf Wunsch auch fleischfrei serviert.
Ein echter Publikumsliebling sind auch die Burger, die im Klemens weit mehr sind als bloß Fast Food. Mit saftigem Rindfleisch-Patty, frischen Zutaten wie Tomate, Gurke und Rucola sowie einer hausgemachten Sauce landen sie geschmacklich genau zwischen American Diner und westfälischem Wohlfühlessen. Auch Varianten mit Hähnchen oder vegetarische Alternativen stehen zur Auswahl – und das alles zu einem Preis von rund 10 bis 13 Euro, je nach Ausführung. Beilagen wie Süßkartoffelpommes oder knackiger Beilagensalat können dazu gewählt werden.
Wer nach einer durchweg ehrlichen, sättigenden Mahlzeit in bester Innenstadtlage sucht, wird im Klemens also bestens versorgt – sei es mit einem klassischen Schnitzel, einem aromatischen Burger oder einem deftigen Teller Bratkartoffeln mit Frikadelle. Die Küche versteht es, traditionelle Gerichte zeitgemäß aufzubereiten – und trifft damit den Geschmack von Stammgästen wie Neuentdeckern gleichermaßen.
Im Außenbereich vor dem Haus, wo wir bei sommerlichem Wetter einen Platz fanden, wird das urbane Flair voll ausgelebt. Zahlreiche Tische mit Schirmen reihen sich entlang der Fußgängerzone, ideal um das Treiben der Innenstadt zu beobachten – von Spaziergängern bis zu Straßenmusikern und Marktbesuchern. Die Outdoor-Sitzecke ist hell, luftig und trotzdem geschützt genug, um auch bei einem sommerlichen Schauer draußen sitzen zu können .
Die Stimmung draußen ist locker und wirklich städtisch: Wer hier sitzt, teilt den Raum mit Münster, sieht die Nachbarfassade des Stadthauses, den Rhythmus der Stadt – und genießt den Mix aus Licht, Gesprächen und Bewegung. Es ist keine Terrasse mit edlem Flair, sondern eher ein soziales Fenster ins urban-vertraute Münster, ergänzt durch Pflanzkübel und dezentes Mobiliar. Besonders an warmen Tagen ist es der perfekte Rahmen für einen gemütlichen Kaffee, einen Snack zwischendurch oder ein entspanntes Abendgericht.
Verfasst am 18.06.2025 (Ralph und Lena)